Über einen Monat lang hat mich die mir wichtigste Extremität
gequält: mein rechter Zeige-, besser: SCHreibfinger!
Aus unerfindlichen Gründen war plötzlich eine eitrige
Nagelbettentzündung zu operieren, der Finger samt Hand ruhig zu stellen. Und
die Frage, die mir kecke Freundinnen und Freunde stellten, beschäftigte auch
mich selbst: „Na, was will dir das Leben damit sagen? Nix mehr schreiben,
gell?!“
Aha. Und wahrlich: In einem solchen behinderten Zustand –
als Rechtshänder, der die rechte Hand in der Schlinge trägt – vergeht Dir jeder
leiseste Wunsch nach Aktivität. Alles wird mühsam. Und einzelne Buchstaben mit
der linken Hand, krakelig und unlesbar, a-u-f-z-u-m-a-l-e-n, ist schon gar
nicht lustig. Ebenso wenig der Versuch, die Tasten des Laptops mit link(isch)en
Fingern zu umkreisen, ehe man einzelne Letter ausfindig macht.
Gut also, es geht darum, sich zu fokussieren, zu verdichten,
alles NICHT-UNBEDINGT-Mitteilungswürdige wegzulassen. Gar kein schlechtes
Unterfangen!
Damit stellt sich die zentrale Frage: Wenn ich nur EIN Wort
zu sagen, zu schreiben, mitzuteilen imstande wäre, worauf würde sich alles
Geschwafel reduzieren?
Mein Wort heißt EROS.
Mein Wort heißt EROS.
Eros, der mal ein Gott war, jener der Liebe, der heute
missbraucht wird im zwielichtigen Sex-Ambiente, ist in meinem Verständnis Quell
& Motor der Lebensfreude. Was wir mit Eros machen, das kann gelingen; wenn
wir auf Eros hören, gehen wir nicht irre.
Eros-affin zu sein heißt – für mich: (In) Liebesgeschichten zu leben.
Ja, das ganze Leben sei eine einzige pure Liebesgeschichte!
Nichts anderes will ich mehr - denken, tun, leben!
Die Menschen, mit denen ich - als Liebender - zusammen sein möchte: ausschließlich Liebende.
Im Beruf …
In Projekten …
Als Auftraggeber/Kunden …
Partner …
Freunde & Freundinnen …
Nachbarn …
Reisende …
Liebende Gedanken,
Gefühle,
Umarmungen,
Visionen,
Nahrung …
Worte …
Jede Kommunikation …
LIEBE, sonst nix.
Keine anderen – denn LIEBESG’SCHICHTEN!
Sag nur ein Wort, Eros – und meine Seele wird gesund.