Es hat gedauert, aber nun kann ich ihn sehen: meinen
grenzenlosen Erfolg. Und ich weiß auch, dass ich Jahrzehnte mit aller Vehemenz
rund um die Uhr dafür gearbeitet, mich speziell mental darauf fokussiert habe.
- Eine halbe Stunde nach dem letzten, rundum gelungenen
„TEAM-Kultur“-Seminar mit ausnahmslos begeisterten Feedbacks aller 18
Teilnehmer/-innen, saß ich, der Freie, Unabhängige sinnierend in der Abendsonne – und fühlte mich
UNSAGBAR ALLEIN.
In der Sonne konnte ich plötzlich den Schatten sehen: den
Schatten meines Erfolges. Jahrzehntelang lautete mein Mantra „FREIHEIT und
UNABHÄNGIGKEIT“. Wann immer mich wer fragte, wann immer ich in Seminaren die
Frage nach den „Werten des Lebens“ stellte, und die anderen Mehrheits-Antworten
gaben wie „Familie“, „Karriere“, „Finanzielle Sicherheit“, „Bestseller“ … -
meine Antwort blieb dieselbe. Für Freiheit und Unabhängigkeit gebe ich alles …
Ich hab auch alles gegeben: Meine einzige Fixanstellung im 1. Monat – nach 10
Tagen im Büro – gekündigt. Wenn Kuschen & Stromlinienförmigkeit gefordert wurden, stieg ich stets aus. Seit 35 Jahren bin ich selbstständig. FREI. Zeit-autonom.
Gestalte meine Tage SELBST. Lebe in und von Projekten - in wechselseitiger Wertschätzung. Bin unabhängig von Konzernen. Muss nirgendwo
buckeln oder gar „aufsalutieren“ … Lebe meine Marke ...
Ich all ent steige jeder Form von „Einengung“: Und habe den
Verdacht, das muss damit zusammenhängen, dass ich bei der Geburt die
Nabelschnur um den Hals hatte – mich also fast erhängt hätte, ehe ich noch laut
schreien konnte: "Liberté ..."
Ja, ich habe es geschafft: SOOOO erfolgreich bin ich nun
also, dass es egal ist, wohin ich nach einem top gelungenen Tagesworkshop im
Mostviertel fahre. Es wartet nirgendwo einer – und schon gar nicht eine - auf
mich … - Ich könnte mich nach Dschibuti vertschüssen … Oder gleich vor Ort
bleiben; auf unbestimmte Zeit. Weil´s egal ist. Und eh auch schön hier.
Gerade war ich noch Trainer-/Vortrags-„Gott“ – und im
nächsten Moment passiert der „Aufprall im Nichts“!
Nein, das soll jetzt nicht zur erbarmungswürdigen Jammerei
ausarten. Nein, Mitleid ist nicht angebracht. Zudem darf ich auf wunder-volle
Freunde und Freundinnen zählen.
Aber mir wurde klar: Wow, wie toll muss das sein, am Abend „nach
Hause“ zu kommen, wo man sich wechselseitig auf dieses Wiedersehen freut und in/mit
der eigenen Familie den Tag demütig, dankbar, freudvoll ausklingen lässt.
Tja, wer das möchte, muss seine „Erfolgs-Vision“ anders
formulieren – als ich.
Seien Sie – sei Du – also SEHR VORSICHTIG mit dem
Formulieren der „Lebens-/Erfolgs-Ziele“ … Denn was, wenn sie wahr werden?!
Vor kurzem fiel mir das Rilke-Zitat zu: „Ist es möglich,
dass man noch nichts Wirkliches und Wichtiges gesehen, erkannt und gesagt hat?“
-
Was ist das wirklich Wichtige – für Dich, für Sie?!
Und was, wenn dieses stets Ersehnte, Wichtige WIRKLICH wird?
– Fragt ein FREIGEIST (ja, nicht nur mein letztes der 24 Bücher ist ihm gewidmet
…), der sooo frei ist, dass er bereits erkennt: zuviel des Glücks muss man erst
ertragen können …