Donnerstag, 19. April 2018

War´s die Nabelschnur? - Sooo erfolgreich – dass es schmerzt!


Es hat gedauert, aber nun kann ich ihn sehen: meinen grenzenlosen Erfolg. Und ich weiß auch, dass ich Jahrzehnte mit aller Vehemenz rund um die Uhr dafür gearbeitet, mich speziell mental darauf fokussiert habe.
- Eine halbe Stunde nach dem letzten, rundum gelungenen „TEAM-Kultur“-Seminar mit ausnahmslos begeisterten Feedbacks aller 18 Teilnehmer/-innen, saß ich, der Freie, Unabhängige sinnierend in der Abendsonne – und fühlte mich UNSAGBAR ALLEIN.

In der Sonne konnte ich plötzlich den Schatten sehen: den Schatten meines Erfolges. Jahrzehntelang lautete mein Mantra „FREIHEIT und UNABHÄNGIGKEIT“. Wann immer mich wer fragte, wann immer ich in Seminaren die Frage nach den „Werten des Lebens“ stellte, und die anderen Mehrheits-Antworten gaben wie „Familie“, „Karriere“, „Finanzielle Sicherheit“, „Bestseller“ … - meine Antwort blieb dieselbe. Für Freiheit und Unabhängigkeit gebe ich alles …

Ich hab auch alles gegeben: Meine einzige Fixanstellung im 1. Monat – nach 10 Tagen im Büro – gekündigt. Wenn Kuschen & Stromlinienförmigkeit gefordert wurden, stieg ich stets aus. Seit 35 Jahren bin ich selbstständig. FREI. Zeit-autonom. Gestalte meine Tage SELBST. Lebe in und von Projekten - in wechselseitiger Wertschätzung. Bin unabhängig von Konzernen. Muss nirgendwo buckeln oder gar „aufsalutieren“ … Lebe meine Marke ...

Ich all ent steige jeder Form von „Einengung“: Und habe den Verdacht, das muss damit zusammenhängen, dass ich bei der Geburt die Nabelschnur um den Hals hatte – mich also fast erhängt hätte, ehe ich noch laut schreien konnte: "Liberté ..."

Ja, ich habe es geschafft: SOOOO erfolgreich bin ich nun also, dass es egal ist, wohin ich nach einem top gelungenen Tagesworkshop im Mostviertel fahre. Es wartet nirgendwo einer – und schon gar nicht eine - auf mich … - Ich könnte mich nach Dschibuti vertschüssen … Oder gleich vor Ort bleiben; auf unbestimmte Zeit. Weil´s egal ist. Und eh auch schön hier.

Gerade war ich noch Trainer-/Vortrags-„Gott“ – und im nächsten Moment passiert der „Aufprall im Nichts“!

Nein, das soll jetzt nicht zur erbarmungswürdigen Jammerei ausarten. Nein, Mitleid ist nicht angebracht. Zudem darf ich auf wunder-volle Freunde und Freundinnen zählen.

Aber mir wurde klar: Wow, wie toll muss das sein, am Abend „nach Hause“ zu kommen, wo man sich wechselseitig auf dieses Wiedersehen freut und in/mit der eigenen Familie den Tag demütig, dankbar, freudvoll ausklingen lässt.

Tja, wer das möchte, muss seine „Erfolgs-Vision“ anders formulieren – als ich.

Seien Sie – sei Du – also SEHR VORSICHTIG mit dem Formulieren der „Lebens-/Erfolgs-Ziele“ … Denn was, wenn sie wahr werden?!

Vor kurzem fiel mir das Rilke-Zitat zu: „Ist es möglich, dass man noch nichts Wirkliches und Wichtiges gesehen, erkannt und gesagt hat?“
-          Was ist das wirklich Wichtige – für Dich, für Sie?!

Und was, wenn dieses stets Ersehnte, Wichtige WIRKLICH wird? – Fragt ein FREIGEIST (ja, nicht nur mein letztes der 24 Bücher ist ihm gewidmet …), der sooo frei ist, dass er bereits erkennt: zuviel des Glücks muss man erst ertragen können …

1 Kommentar :

  1. Freigeist oder geistig frei..........dann kann alles noch kommen......offen für alles und jedes, jeden..diese Option ist unendlich und kann auch wieder begrenzt werden...................

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