„Heute gewinnt,
wer sagt, er ist gegen das
Establishment“, analysierte der brillante Polit-Kommentator Hugo Portisch (im KURIER Interview v. 13. 11.) den Ausgang der
US-Präsidentenwahl. „Clinton war eine Kandidatin ohne Charisma; sie verlor,
weil sie die Sprache von Washington
sprach.“
- Sprache als Visitenkarte,
Sprache als Macht-Instrument,
Sprache als Erfolgs-Faktor.
Der Sprücheklopfer Trump zieht ins Weiße Haus ein. Und macht
Verbal-Radikalismus salonreif. Ja, letztlich müssen alle, die in und mit der
Öffentlichkeit kommunizieren, erkennen, dass nur der Aufmerksamkeit (und
“Likes“/“Shares“) generiert, der
pointiert, zugespitzt, deftig formuliert. Das Nette, Lauwarme, um Ausgleich Bemühte, findet keinen oder nur geringen
Anklang.
Welche Konsequenzen hat das nun für die
Kommunikations-(Un-)Kultur? – Weitere Verrohung
und Radikalisierung der Sprache? Noch
mehr Hass-Postings in den Social-Media? Und muss man
sich gar daran beteiligen?
Sprache erschafft Wirklichkeit. Mit JEDEM Wort, das wir
denken oder äußern, prägen wir die
Welt. Nicht nur die der anderen, sondern vor allem die EIGENE. Es geht um unseren Wortschatz – welche Begriffe wir tagtäglich aus der Truhe herausholen – und welche neuen
wir reinpacken, gar pflegen wollen.
In meinem druckfrischen 22. Buch „Wort-SCHATZ, geliebter“ will ich – zum 25-jährigen Bestehen meiner Edition Stoareich – der achtsam gewählten
und wertschätzend benutzten Sprache meine Reverenz erweisen sowie dazu ermutigen: Lassen wir uns vom Leben Worte diktieren, die
aus der Seele, aus dem Herzen kommen, nicht von Polit-/Finanz-Strategen und Karriere-Gurus. Finden Sie IHRE WORTE – und
streichen Sie alle unreflektierten, fremdbestimmten Phrasen. - Hüten Sie Ihren
Wort-SCHATZ!
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