Wer ist letztlich Chef des Systems – wer bestimmt das Regelwerk? – Drei Indizien: „Trotz der Krise mit Ankara hat die deutsche Regierung seit Jahresbeginn den Export von Rüstungsgütern in die Türkei bisher 99 mal genehmigt.“ - „Die mit Spannung erwartete 1000-Seiten-Studie der London School of Economics zur vorgeschlagenen Zusammenlegung der 21 Sozialversicherungsanstalten in Österreich liegt vor; bleibt aber ohne Auswirkungen …“ - „Die USA schwächen geplante Sanktionen für Nordkorea nach dessen Atomwaffen- und Raketenprogramm ab. So soll etwa ein Ölembargo nur schrittweise in Kraft treten und das Auslandsvermögen des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un nicht mehr eingefroren werden. Damit gehe Washington auf Russland und China zu, hieß es.“
Weitere Beweise fällig,
um zu erkennen: Money makes the world go
round. Oder wie der schrullige Großindustrielle
Frank Stronach mal formulierte: „Kennen Sie die GOLDENE REGEL? – Wer das Gold
hat, macht die Regel …“
Wir haben wunderbare Werte, drücken diese eloquent aus –
aber wenn’s die Möglichkeit gibt, abzucashen, sind wir ganz
vorne mit dabei, offenbar egal, zu
welchem ideologischen Hintergrund wir uns in Sonntagsreden
bekennen. Und wer wagt es, auf gute Waffen-Geschäfte zu verzichten – oder parteipolitisch
besetzten Direktoren ihre schönen Spielwiesen wegzunehmen?!
Oder gar einem unberechenbaren Diktator
seine weltweit verstreuten Bankkonten zuzudrehen? Huch, wenn das Schule machte,
könnten dann auch „unsere“ Schwarzgeldkonten
auf fernen Steuerparadiesen gekappt
werden?! Gott bewahre.
Zugegeben, von diesen großen
Geldern profitieren nur die „Top-System-Exponenten“. Wie immer wir sie benennen
wollen: Spitzenmanager, Regierungsmitglieder, VIPs aus Kultur, Medien, Society. Noch
heute wundere ich mich über die besonderen, mysteriösen Insider-
Informationsleistungen an einen mir gut bekannten Promi-Arzt, der am Tag vor dem Kursdebakel der „mündelsicheren“ Meinl-European-Immobilien Aktien (die ja
keine solchen, sondern nebulose Zertifikate waren) gewarnt
worden und zum optimalen Verkaufspreis ausgestiegen war … Ich gehörte
zu den vielen Geschädigten, die –
nicht gewarnt – viel, sehr viel Geld
verloren. Der Arzt erzählte mir seine Story freudestrahlend Monate später …
Soll sein: Ich habe gelernt
– und bin seit dem Crash 2007/08 nicht mehr empfänglich
für die Verheißungen des
Finanz-Systems. Eine unglaubliche
Selbst-Stärkung und Befreiung: Sie können mir noch
so viel versprechen und das Blaue vom Himmel lügen
in ihren feinen Anzügen und grauen Business-Kostümchen – ich glaube ihnen kein Wort mehr. Und investiere lieber
in Freundes-Erlebnisse und köstliche Bio-Lebensmittel. Das ist meine goldene Regel.
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