-
oder wie wir uns
systematisch die innovative Lebensfreude durch sinnlose Bürokratie abgewöhnen
(lassen?) - Zur Entspannung jener, die
sich´s rund um die Fördertöpfe (der Steuerzahler) gemütlich gemacht haben…
Hat nicht ein Bundeskanzler dieses schönen Landes empfohlen,
„wenn sie eine Vision haben, gehen sie zum Arzt!“
Nun, gemma zum Arzt!
Mit einem Projektpartner und Freund – er genialer Personalist und Denkwerker, ich
mit Erfahrung aus 1000 Seminaren/Vorträgen - entwuchs tatsächlich eine IDEE –
um Tristesse und Perspektivenlosigkeit speziell bei (Langzeit-)Arbeitslosen in
neue Zuversicht und den Wunsch, wieder aktiv zu werden, umzuwandeln… Frohgemut
wandten wir uns an das AMS. Bitte um Termin… für… wir formulierten es schon
„systemkonform“: „Vorstellung einer Idee &
Vision für ein ergänzendes AMS Schulungsprogramm im Unternehmer-Gründer-Programm“.
Die Antwort kam
prompt, samt Terminangebot in schon drei Wochen, allerdings mit ein paar
„grundsätzlichen Informationen“, die gewisse Vorbereitungen notwendig machen….
„Das Arbeitsmarktservice unterliegt bei der
Übertragung von Bildungsmaßnahmen den Bestimmungen des Bundesvergabegesetzes.
Um für das Arbeitsmarktservice tätig werden zu können, gibt es folgende
Möglichkeiten:
1) Beteiligung an einer öffentlichen
Ausschreibung und Gewinn des Wettbewerbsverfahrens.
2)
Konkrete, innovative Ideen für neue Kursprojekte können - nach positiver
interner Prüfung – im Rahmen eines sog. „Innovationstages“ präsentiert werden
3)
Förderung auf Individualkosten-Basis. Für KundInnen des AMS besteht die
Möglichkeit, …..“
Sind Sie noch da? – Wäre schade, wenn Sie
nicht noch davon Kenntnis erhielten, dass etwas im mail beigelegt ist, zum
Ausfüllen – konkret: ein „Leitfaden für die Erstellung eines Konzeptes und
Beschreibung einer Projektidee für das AMS“ – mit, was meinen Sie?, mindestens
25 Fragen… samt „Modellrechnung und Gesamtkosten“…
HALLO? Wir wollten doch nur eine Idee
präsentieren…
Konzepteinreichungen – zur Inspiration für Systemdiener
„Sehr geehrte Frau… ich bitte Sie,
meine folgenden Gedanken KEINESFALLS persönlich zu nehmen - aber vielleicht
künftig in Ihre grundsätzlichen "Arbeits-/Kooperationsbedingungen"
einfließen zu lassen. - Mit der kecken Frage: sehen Sie in Ihrem Umfeld
"Potenzial zu mehr Lebensfreude im Job - für Sie und alle, die mit Ihnen
zu tun haben... mit dem Ergebnis: mehr Erfolg, weniger Arbeitslose?!"
Ich bin ein 51-jähriger, seit 26 Jahren
selbstständiger, unsubventionierter, durchaus erfolgreicher, begehrter Trainer,
Vortragender, Coach, FREIER Autor (von 21 Büchern), war u.a. auch Ausbildner
von (rund 250 AMS-TrainerInnen) und hab
mich noch NIE für etwas "beworben".
Ich streue Ideen in mein Umfeld - bin
ansprechbar - und werde gerne gebucht
(in Bestzeiten für rund 100 Vorträge/Seminare pro Jahr). NIE in den 26
Jahren war das mit Formularen, "Einreichung eines Konzepts" oder
anderen "IDEEN-KILLERN" verbunden; hätte ich auch immer abgelehnt.
Ich freue mich - seit Jahrzehnten -
darüber, wenn wer mit mir zusammenarbeiten will - der/die meine Ideen und meine
100 % Verlässlichkeit schätzen.
ABER: ich bin nicht im Traum dazu bereit,
eine gute Idee, (Langzeits-)Arbeitslose zu ERMUNTERN, ihr Schicksal als Chance
zu sehen, und aus dem NICHTS heraus die FÜLLE der Möglichkeiten zu entwickeln,
in ein mind. 25-Punkte Korsett (geschätzter Arbeitsaufwand 2 Tage) zu gießen...
Und ich frage mich: wer - unter
erfolgreichen Selbstständigen - macht so was, freiwillig???
Man liefert Ihnen ein seitenlanges Konzept
- damit´s dann wer anderer - ein Schelm würde sagen: ein braver,
widerspruchslos dienender "Systemfreund"/"(AMS-) Netzwerkpartner"
- realisiert?
Hürden aufbauen – um die Fördertöpfe zu schützen
Ein befreundeter Anwalt aus Würzburg merkt
an: „Bürokratischer könnte es in Deutschland auch nicht sein – die
EU-Vereinheitlichung und Gleichmacherei trägt ihre Früchte. Meiner Erfahrung nach
geht es aber gar nicht darum, Menschen mit kreativen Ideen auf die Sprünge zu
helfen, sondern darum, dass die bereitgestellten Steuergelder in die richtigen
Taschen fließen. So landet ein Großteil der von der Bundesagentur für Arbeit
bereitgestellten Gelder für Bildungsmaßnahmen in den Taschen gewerkschaftsnaher
Bildungseinrichtungen oder Bildungseinrichtungen von Arbeitgeberverbänden. Wir
hatten jahrelang eine führende Gewerkschafterin, die in Personalunion auch
Vizepräsidenten der Bundesagentur für Arbeit war. Das wusste jeder, dass die
dafür sorgte, die Bildungseinrichtungen der Gewerkschaft gut zu versorgen mit
Aufträgen. Diese achten mit ihren Kontakten darauf, dass entsprechende Hürden
aufgebaut werden um an die Fördertöpfe zu kommen. Diese Organisationen haben in
der Regel auch genügend Mitarbeiter, um diese unsinnigen Bürokratie-Hürden bei
den Ausschreibungen zu nehmen. Diese dürfen froh sein, noch einen „sicheren“
Arbeitsplatz zu haben, mit dem man sich wichtigmachen kann…“
Es lebe die Freiheit, Selbstständigkeit und Unabhängigkeit!
Ich pflichte meinem Freund bei und stimme
mit ihm das „Lied der Freiheit“ an: „Mir wird jeden Tag bewusst, dass mein
wahrer Reichtum in meiner Selbständigkeit und Unabhängigkeit liegt, die mir
noch die Freiheit gibt, nicht auf diesem Parkett mitmischen zu müssen. Ich habe
es lange genug getan und weiß, dass ich nichts vermisse!“
Eine befreundete Psychologin und renommiert in „Human
Ressources“ bezeichnet mich in Kenntnis dieser „System-Ideen-Abwehr“ als
streitbaren Poeten und „VOLL im RECHT“: „Mögen andere sich prostituieren und
honorarfrei Konzepte erstellen, nur um Langzeit-Arbeitslose mit einem
vorgefertigten Konzept weiter zu frustrieren. Gerade diese Menschen brauchen
Trainer, die spontan und flexibel auf ihre Lebensgeschichten eingehen und kein
Punkteprogramm zur Abarbeitung.“
Daher sei es besser, dass wir Selbstständigen nicht mit solchen
Bürokraten Frust aufbauen, sondern uns weiter dem „lustvollen Zugang zum Leben
widmen“.
Ja, lieber LUST draußen
- am Rande des Systems, statt Frust DRINNEN
Ich bedanke mich bei der
AMS-Ideenverwalterin „wirklich vielmals für die Bereitschaft zum Gespräch -
samt umfassenden
Vorbereitungs-Unterlagen.“ Sie mache wir - wieder mal klar - WIE ich absolut
nicht arbeiten möchte.
Ich widme mich – mit gleichschwingenden
ProjektpartnerInnen, die´s ja doch noch gibt - dem LUSTVOLLEN TÄTIG SEIN, dem lustvollen
(Berufs-)Leben. Das von AMS & Co – diese systematischen
Schöpfungskraft-Vernichter gibt´s ja leider überall - Aufgezeigte und Dargelegte
ist das GEGENTEIL. Da sinkt die Begeisterungs-Energie leider prompt unter NULL!
Ich füge in mein AMS-Reaktionsmail an, ich
sei „als Staatsbürger und Steuerzahler auch ein bissl traurig, dass wir alle
als wundervolle Gemeinschaft, in einem großartigen Land lebend, nicht mehr
Engagement zeigen (wollen), etwas zu BEWEGEN, zu FÖRDERN, IDEEN sprießen zu
lassen, statt Entwicklungen, Freude ABZUWEHREN, (mit Formularen, Arbeitsgruppen
und endlosen Sitzungen) zu VERHINDERN.“
Frischluft für Bürokraten-Schädel
Ich lade die Dame schriftlich noch „gerne
auf einen Cafe ein - aber bitte KEIN Arbeitsgespräch!“ Abgesehen davon könnte
ich den vorgeschlagenen Termin gar nicht wahrnehmen, da ich - gebucht - in Kitzbühel
referieren darf. OHNE Vertrag und vorher mit Durchschlag überreichtem,
mehrseitigen Vortragskonzept... beauftragt, einfach nach einem schönen,
optimistischen Gespräch mit dem Auftraggeber über „Möglichkeiten und Potenziale“.
Vielleicht hat die AMS-Dame meine Zeilen nicht
sofort gelöscht oder der gut aufgestellten Rechtsabteilung zur Klagsprüfung
weitergeleitet – und sie vermag meine Gedanken als - unbezahltes, aber gerne
geleistetes, sogar hilfreiches (?) - Feedback sehen. Sie hat meine Zustimmung,
es an "höchste Stellen" im AMS - und bitte gleich auch die weitere
Bürokraten-Hochburg Wirtschaftskammer u.v.m. - weiterzuleiten.
Vielleicht dürfen doch bald mal wieder
Ideen so manch Bürokraten-Schädel in der
Verwaltung/Verhinderung/Entwicklungs-Abwehr unseres wunderschönen Landes umwehen…. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen