- Unternehmer sein oder Verhinderer; die Bürokratie spaltet das Land
- Wann/wodurch wird aus manch´ edlem StaatsDIENER ein böser Bremser/Blockierer?
- Warum haben wir solche Angst vor der FREIHEIT?
Eine Service-Angestellte eines Gasthofes WILL arbeiten, die
Chefs BRAUCHEN sie und WOLLEN sie arbeiten lassen… ABER… da gibt´s die „Ruhezeit-Bestimmungen“…
11 Stunden Freizeit müssen sein zwischen Arbeitseinsätzen… Ausnahmsweise mal 10 Stunden... Und so haben die,
die arbeiten wollen, leider zu pausieren. Damit die Bürokraten „a Ruah geben“!
A. ist eine engagierte Fachkraft in der Gastronomie; sie
liebt es, unter Menschen zu sein. Und macht gerne Schlussdienst – um etwa 23
Uhr. Sie würde auch gerne, ab und zu,
für die Gäste das Frühstück bereiten; gleich am nächsten Tag. Doch das lässt
der Gesetzgeber – und vor allem das Arbeitsinspektorat - nicht zu; da würde sie ja gar nur, wie die
meisten Menschen, 6-7 Stunden im Bett verbringen. So muss die Cheffamilie
leider aus einem Dienstverhältnis zwei Kleine, Geringfügige machen: was Frust
für alle Beteiligten bedeutet.
- Diese Ruhezeit-Verordnung hat gerade den Paradeunternehmer
Attila Dogudan – er knackt mit rund 10.000 MitarbeiterInnen die Umsatzmilliarde
– zur Aussage bewogen: „Wenn die mich weiter sekkieren, schmeiß ich ,Henry am
Zug´ hin; dann gibt´s 600 Arbeitsplätze weniger!“
Der ÖBB-Caterer hat keine schlechte Qualität geliefert, im
Gegenteil, die Mitarbeiter waren auch nicht unhöflich oder unwillig; nein, die
Arbeitsinspektoren haben Unregelmäßigkeiten bei den Zeit-Aufzeichnungen
ausfindig gemacht… Wuii, hat einer tatsächlich weniger als 11 Stunden
geschlafen?! – Was kostet das den Unternehmer? 1,3 Millionen Euro
„Verwaltungsstrafe“.
„Wir ertragen keine weiteren Auflagen mehr“, stöhnen
UnternehmerInnen aller Branchen, „wir sind, was die Bürokratie anbelangt,
absolut am Limit; sitze bald nur mehr am Schreibtisch!“
Wann/wodurch wird aus
manch´ edlem StaatsDIENER ein böser Bremser/Blockierer?
Geschätzte Beamte & Kontrollore! - Ich meine diese
Anrede – als Sohn eines Bundesbediensteten – wirklich ernst! Ich sehe durchaus
den Schatz einer guten Verwaltung; damit unser feines Staatswesen funktioniert:
von Schule, Unis über Straßen, Krankenhäusern bis zu den Steuern und Gericht.
Ich hatte bei meinem Vater – er ruhe selig – die Tendenz festgestellt, sich zu
fragen: wie kann ich Abläufe vereinfachen? Wie kann ich dazu beitragen, dass
etwas BESSER wird, schneller erledigt wird?
Das muss doch sogar eine wahrlich spannende Herausforderung
sein, nicht wahr?!
Ich würde mich – in einem nächsten Leben als Beamter (?) –
fragen: wie kann ich die Aktiven unterstützen, damit unser schöner Staat, mit
dem Einkommensgaranten Wirtschaft, noch strahlender dasteht?! Und wie kann ich
jene, die nicht (mehr) so dynamisch sein können/wollen – durch Krankheit gar
ausfallen/in Pension sind – gut verwalten…
Ich frage mich: wann und wodurch passiert die WANDLUNG eines
gutwilligen Beamten vom Unterstützer und Förderer zu einem wildgewordenen Verhinderer,
der die Aktiven nur noch bremst, Entwicklungen blockiert und die Passiven
mehrt…
Bürokratie produziert Bürokratie! Wo ein Stempel & eine
Paraphe vorgesehen sind, werden binnen kürzester Zeit plötzlich 5 davon nötig.
Und es darf somit nicht verwundern, wenn Selbstständige (wie ich) bei Behörden
wie z.B. dem Landesschulrat auf eine Honorarauszahlung rund drei Monate (!) zu
warten haben; immerhin muss ein Dutzend Bürokraten „die Richtigkeit“ prüfen….
Freiheit, schöner
Götterfunke – warum ist die Angst davor so groß?
Ich sitze, diese Zeilen schreibend, in einer Samstag Nacht
am Computer; es ist bald Mitternacht. Es geht mir hervorragend; ich liebe, was
ich tu´. So werde ich morgen Sonntag schon um 7 Uhr, also in WENIGER als 11
Stunden, MEINE Ruhenszeit enorm unterschreitend – zu meinem Seminar aufbrechen.
Das dann von 10 bis 18 Uhr dauern wird – und ich daraufhin nochmals 2 Stunden
Autofahrt zu absolvieren habe. Sonntagsarbeit, auch das noch – ohne Zulagen!!!
– Und, wen kümmert´s? – ICH will das; alle SeminarteilnehmerInnen haben sich
freiwillig dazu angemeldet; sie wollen das.
Potz Blitz, warum will sich eine Behörde anmaßen, über
FREIWILLIGE – FREIHEITSLIEBENDE zu urteilen?
Warum darf der Lugner am Sonntag nicht sein Einkaufscenter
aufsperren – mit Mitarbeitern, die am Sonntag arbeiten WOLLEN?! – Warum darf
eine Gastronomie-Angestellte, die mit ihrer Cheffamilie seit Jahrzehnten
befreundet (!) ist, nicht an einem Wochenende Spät- wie auch Frühdienst
machen?! Warum erfreuen wir uns nicht ALLE mehr an der FREIHEIT, anstatt zu
überlegen, wie können wir noch mehr Fallen & Barrieren errichten?!
Ich hab vor ein paar Tagen eine schöne, umfassende Menükarte
gesehen – wo, wohl nicht ganz im Sinn der Allergenverordnung, ALLE Buchstaben
bei den einzelnen Speisen angeführt sind. Wer hat´s überhaupt bemerkt? - Ein
anderer Wirt hat ein Schild beim Eingang montiert: „Wenn Sie allergisch sind,
empfehlen wir Ihnen ein anderes Lokal…“ – Und ich mache mich keinesfalls lustig
über Allergiker, war ich´s doch auch viele Jahre; aber jeder Allergiker weiß
sehr gut, was er meiden soll. – Allergisch auf den Registrierkassenwahnsinn
samt Beleg-Mitnahme-Pflicht sind sogar die Kunden; nahezu keiner nimmt die
Zettel mit sich – und zuletzt habe ich einen Unternehmer mit nötigem
Galgenhumor zu seinem Kunden sagen gehört: „ich hebe den Beleg für Sie im
Rundordner auf…“ – Humor, das letzte Ventil gegen Verzweiflung!
Hallo, Big Brother Bürokratius! Du musst Dich nicht gebärden
wie Mama & Papa in EINER Person, das
Kleinkind rund um die Uhr überwachend und stets an der Hand führend. Die
UnternehmerInnen sind schon über die Pubertät hinaus; ja, erwachsen! Sie dürfen
sich schon unbegleitet „raus“ in die Welt wagen und wollen nicht mehr generell
als „Gfrasta“ bezeichnet bzw. gar verurteilt werden. – Versuchen wir´s, zum Wohle unserer
Wirtschaft & Gesellschaft, wieder mit etwas VERTRAUEN?!
Manfred Greisinger, www.stoareich.at