Samstag, 19. März 2016

„Wenn sie mich weiter sekkieren, schmeiß ich´s hin!“



  • Unternehmer sein oder Verhinderer; die Bürokratie spaltet das Land
  • Wann/wodurch wird aus manch´ edlem StaatsDIENER ein böser Bremser/Blockierer?
  • Warum haben wir solche Angst vor der FREIHEIT?
Eine Service-Angestellte eines Gasthofes WILL arbeiten, die Chefs BRAUCHEN sie und WOLLEN sie arbeiten lassen… ABER… da gibt´s die „Ruhezeit-Bestimmungen“… 11 Stunden Freizeit müssen sein zwischen Arbeitseinsätzen… Ausnahmsweise mal 10 Stunden... Und so haben die, die arbeiten wollen, leider zu pausieren. Damit die Bürokraten „a Ruah geben“!
A. ist eine engagierte Fachkraft in der Gastronomie; sie liebt es, unter Menschen zu sein. Und macht gerne Schlussdienst – um etwa 23 Uhr.  Sie würde auch gerne, ab und zu, für die Gäste das Frühstück bereiten; gleich am nächsten Tag. Doch das lässt der Gesetzgeber – und vor allem das Arbeitsinspektorat  - nicht zu; da würde sie ja gar nur, wie die meisten Menschen, 6-7 Stunden im Bett verbringen. So muss die Cheffamilie leider aus einem Dienstverhältnis zwei Kleine, Geringfügige machen: was Frust für alle Beteiligten bedeutet.
- Diese Ruhezeit-Verordnung hat gerade den Paradeunternehmer Attila Dogudan – er knackt mit rund 10.000 MitarbeiterInnen die Umsatzmilliarde – zur Aussage bewogen: „Wenn die mich weiter sekkieren, schmeiß ich ,Henry am Zug´ hin; dann gibt´s 600 Arbeitsplätze weniger!“
Der ÖBB-Caterer hat keine schlechte Qualität geliefert, im Gegenteil, die Mitarbeiter waren auch nicht unhöflich oder unwillig; nein, die Arbeitsinspektoren haben Unregelmäßigkeiten bei den Zeit-Aufzeichnungen ausfindig gemacht… Wuii, hat einer tatsächlich weniger als 11 Stunden geschlafen?! – Was kostet das den Unternehmer? 1,3 Millionen Euro „Verwaltungsstrafe“.
„Wir ertragen keine weiteren Auflagen mehr“, stöhnen UnternehmerInnen aller Branchen, „wir sind, was die Bürokratie anbelangt, absolut am Limit; sitze bald nur mehr am Schreibtisch!“

Wann/wodurch wird aus manch´ edlem StaatsDIENER ein böser Bremser/Blockierer?

Geschätzte Beamte & Kontrollore! - Ich meine diese Anrede – als Sohn eines Bundesbediensteten – wirklich ernst! Ich sehe durchaus den Schatz einer guten Verwaltung; damit unser feines Staatswesen funktioniert: von Schule, Unis über Straßen, Krankenhäusern bis zu den Steuern und Gericht. Ich hatte bei meinem Vater – er ruhe selig – die Tendenz festgestellt, sich zu fragen: wie kann ich Abläufe vereinfachen? Wie kann ich dazu beitragen, dass etwas BESSER wird, schneller erledigt wird?
Das muss doch sogar eine wahrlich spannende Herausforderung sein, nicht wahr?!
Ich würde mich – in einem nächsten Leben als Beamter (?) – fragen: wie kann ich die Aktiven unterstützen, damit unser schöner Staat, mit dem Einkommensgaranten Wirtschaft, noch strahlender dasteht?! Und wie kann ich jene, die nicht (mehr) so dynamisch sein können/wollen – durch Krankheit gar ausfallen/in Pension sind – gut verwalten…
Ich frage mich: wann und wodurch passiert die WANDLUNG eines gutwilligen Beamten vom Unterstützer und Förderer zu einem wildgewordenen Verhinderer, der die Aktiven nur noch bremst, Entwicklungen blockiert und die Passiven mehrt…
Bürokratie produziert Bürokratie! Wo ein Stempel & eine Paraphe vorgesehen sind, werden binnen kürzester Zeit plötzlich 5 davon nötig. Und es darf somit nicht verwundern, wenn Selbstständige (wie ich) bei Behörden wie z.B. dem Landesschulrat auf eine Honorarauszahlung rund drei Monate (!) zu warten haben; immerhin muss ein Dutzend Bürokraten „die Richtigkeit“ prüfen….

Freiheit, schöner Götterfunke – warum ist die Angst davor so groß?

Ich sitze, diese Zeilen schreibend, in einer Samstag Nacht am Computer; es ist bald Mitternacht. Es geht mir hervorragend; ich liebe, was ich tu´. So werde ich morgen Sonntag schon um 7 Uhr, also in WENIGER als 11 Stunden, MEINE Ruhenszeit enorm unterschreitend – zu meinem Seminar aufbrechen. Das dann von 10 bis 18 Uhr dauern wird – und ich daraufhin nochmals 2 Stunden Autofahrt zu absolvieren habe. Sonntagsarbeit, auch das noch – ohne Zulagen!!! – Und, wen kümmert´s? – ICH will das; alle SeminarteilnehmerInnen haben sich freiwillig dazu angemeldet; sie wollen das.
Potz Blitz, warum will sich eine Behörde anmaßen, über FREIWILLIGE – FREIHEITSLIEBENDE zu urteilen?
Warum darf der Lugner am Sonntag nicht sein Einkaufscenter aufsperren – mit Mitarbeitern, die am Sonntag arbeiten WOLLEN?! – Warum darf eine Gastronomie-Angestellte, die mit ihrer Cheffamilie seit Jahrzehnten befreundet (!) ist, nicht an einem Wochenende Spät- wie auch Frühdienst machen?! Warum erfreuen wir uns nicht ALLE mehr an der FREIHEIT, anstatt zu überlegen, wie können wir noch mehr Fallen & Barrieren errichten?!
Ich hab vor ein paar Tagen eine schöne, umfassende Menükarte gesehen – wo, wohl nicht ganz im Sinn der Allergenverordnung, ALLE Buchstaben bei den einzelnen Speisen angeführt sind. Wer hat´s überhaupt bemerkt? - Ein anderer Wirt hat ein Schild beim Eingang montiert: „Wenn Sie allergisch sind, empfehlen wir Ihnen ein anderes Lokal…“ – Und ich mache mich keinesfalls lustig über Allergiker, war ich´s doch auch viele Jahre; aber jeder Allergiker weiß sehr gut, was er meiden soll. – Allergisch auf den Registrierkassenwahnsinn samt Beleg-Mitnahme-Pflicht sind sogar die Kunden; nahezu keiner nimmt die Zettel mit sich – und zuletzt habe ich einen Unternehmer mit nötigem Galgenhumor zu seinem Kunden sagen gehört: „ich hebe den Beleg für Sie im Rundordner auf…“ – Humor, das letzte Ventil gegen Verzweiflung!
Hallo, Big Brother Bürokratius! Du musst Dich nicht gebärden wie Mama  & Papa in EINER Person, das Kleinkind rund um die Uhr überwachend und stets an der Hand führend. Die UnternehmerInnen sind schon über die Pubertät hinaus; ja, erwachsen! Sie dürfen sich schon unbegleitet „raus“ in die Welt wagen und wollen nicht mehr generell als „Gfrasta“ bezeichnet bzw. gar verurteilt werden.  – Versuchen wir´s, zum Wohle unserer Wirtschaft & Gesellschaft, wieder mit etwas VERTRAUEN?!

Manfred Greisinger, www.stoareich.at



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